Star Trek und Übersetzung – Across LSP Day 2017

Star Trek und Übersetzung – Across LSP Day 2017

Am Donnerstag, 9. März 2017, hatte der CAT-Tool-Hersteller Across Übersetzungsunternehmen aus fast 20 Ländern zu einem Anwendertreffen im Mediapark Köln zusammengetrommelt. blc war im Panel zur ‚Zukunft der Übersetzungsqualität‘ mit von der Partie. Außerdem konnten wir Einblicke in die Across-Roadmap gewinnen und uns mit erfahrenen Sprachdienstleistern über Kniffe und Fallstricke des täglichen Geschäfts austauschen.

Across LSP day

Im seiner Eröffnungsrede sprach Across-CEO Gerd Janiszewski über seine „vision of sharing“, also den vertrauensvollen Austausch zwischen Hersteller und Anwendern und kündigte sogleich an, dass 2017 eine Across User Group zu ebendiesem Zweck gegründet wird. Der Kandidatenaufruf erfolgt voraussichtlich zwischen Mai und August. Des Weiteren nannte Herr Janiszewski die drei aktuellen Schwerpunkte bei der Across-Entwicklung: Performanz, Stabilität und Benutzerfreundlichkeit.

Mit großem Interesse blickten wir von blc der Roadmap 2017 entgegen. Entwicklungschef Sergey Dubrovskiy und CSO Christian Weih haben uns nicht enttäuscht. Zunächst sprachen sie zusammenfassend über die aktuelle Version 6.3 und dann über die Entwicklungsstrategie für das Jahr 2017. Und siehe da: Across legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Workflows, Prozesse und Automation. Das sind allesamt Themen, die uns als Prozessanalytikern sehr am Herzen liegen. Unter anderem wird sich im Bereich Integration und Schnittstellen einiges tun, beispielsweise sind ein Across-COTI-Connector und eine vollwertige Schnittstelle zu Adobe FrameMaker fest eingeplant. Das existierende Automatisierungsmodul cross automate, von dem die meisten der Anwesenden offenbar noch nie gehört hatten, soll überarbeitet und prominenter platziert werden. Eine hohe Priorität wird außerdem die linguistische Qualitätssicherung genießen, so dürfen wir uns vielleicht schon bald über eine Across LQA freuen. Das Jahr verspricht spannend zu werden!

Star Trek trifft Übersetzung

Anschließend berichtete Dominique Puls vom Kölner Sprachendienst tsd über ihre fast 10-jährige Arbeit mit dem Tool. In ihrem sehr sympathischen Vortrag „Congratulations, it’s an across! Raising the across baby“ hat sie ihre Erfahrungen als Mutter und Businesswoman miteinander verwoben und den langen Weg mit across language server von den „Kinderschuhen“ (Erstinstallation) bis zum „Schulabschluss“ (Zertifizierung) detailreich und humorvoll geschildert.

Star Trek – Vision und Realität

Der Keynote-Vortrag „Star Trek: How technical visions became reality“ war ein Schmankerl für alle Sci-Fi-Fans, aber auch durchaus für weniger bewandertes Publikum interessant. Die Ausführungen von Dr. Hubert Zitt zu den wahr gewordenen Technikwundern aus der bekannten TV-Serie wurden ausgesprochen wohlwollend aufgenommen. Dabei kam man zur unvermeidbaren Feststellung, dass während viele Kommunikationsmöglichkeiten wie Fax, Mobiltelefon oder sogar Hologramm-Konferenzen heute technisch umsetzbar sind, der Traum von einem „Universal Translator“ trotz aller Bestrebungen (noch) ein Traum bleibt.

Darauffolgend adressierte Lissa Sum von Across in einem kurzen Intermezzo gängige Sorgen und Nöte der Across-Anwender. Ihre wichtigste Empfehlung war dabei: Man sollte sich immer gut informieren und bei Problemen, die man selbst nicht lösen kann, Unterstützung vom Across-Team einholen.

Qualität in der Zukunft

Nach einer weiteren Kaffee- und Plauderpause fand eine Podiumsdiskussion mit Experten aus der Sprachindustrie statt: der Moderator Frank Erven leitete das Gespräch über die Zukunft der Übersetzungsqualität mit einer trügerisch einfachen Frage ein „Was ist eigentlich Qualität?“ Kerstin Berns von blc, Anastasia Stergiadi von nlg GmbH, Sien Accou von Yamagata Europe, der spontan hinzugekommene Joaquim Alves von Jaba Translations und Herr Janiszewski als Across-Repräsentant waren sich einig, dass es keine einheitliche Definition von Qualität geben könne. Dafür gebe es einfach zu viele mögliche Kriterien und Erwartungen, die sich nicht unter einen Hut bringen lassen. Unter reger Publikumsbeteiligung wurden interessante und wichtige Punkte angesprochen, unter anderem:

  • Kunden und Dienstleister sprechen zu wenig miteinander über Qualitätserwartungen (hidden expectations)
  • Qualität ist meist erst dann ein Thema, wenn etwas schon schief gelaufen ist
  • Man kann nicht oft genug die Wichtigkeit der Qualität der Ausgangstexte betonen
  • Viele Probleme können durch Service Level Agreements aus dem Weg geräumt werden
  • Die Zukunft bleibt solange vage, bis eine Übereinkunft über die Anforderungen erreicht ist

Sowohl Experten als auch Publikum hätten noch lange weiterdiskutieren können, aber es stand schon die Verlosung mit Preisen von Across, Elia, Plunet und Lucy Software an. Nachdem die glücklichen Gewinner die Preise entgegen genommen hatten, verabschiedete Herr Janiszewski die Anwesenden und bedankte sich für ein sehr gelungenes Treffen.

Wir von blc bedanken uns ebenfalls bei Across für eine gelungene, interessante und kurzweilige Veranstaltung. Wir kommen gerne wieder!

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