Drum teste, wer sich ewig bindet – Teil 1 Testmanagement

Bei der Implementierung von komplexen, hochgradig automatisierten Übersetzungsworkflow-Systemen spielen gründliche Tests und gewissenhaftes Testmanagement eine entscheidende Rolle.

Sie ermöglichen die genaue Prüfung aller erforderlichen Funktionalitäten, die Behebung von Fehlern und die Optimierung des Systems – und das, bevor das System überhaupt im produktiven Einsatz ist.

Im Regelfall wird ein neues Übersetzungsworkflow-System von der IT-Abteilung des Unternehmens implementiert. Um die individuellen Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen, werden dabei häufig Standardfunktionalitäten mit Kunden-spezifischen Anpassungen und Funktionen kombiniert. Während ein Testen der Standardfunktionalitäten nicht erforderlich sein sollte (weil das der Systemhersteller abdecken sollte), müssen alle über den Standard hinaus gehenden Anpassungen gründlich getestet und von fachkompetenten Mitarbeitern abgenommen werden. Denn schließlich wissen diejenigen, die die Fachprozesse und das gewünschte Systemverhalten spezifiziert haben, am besten, was das System an welcher Stelle tun soll und was nicht. Im Hinblick auf das komplexe Zusammenspiel einer nicht unerheblichen Anzahl an Schnittstellen (z.B. zu Web-Portalen, Redaktions-, Publikations- oder Terminologie-Management-Systemen) ist es extrem wichtig, dass alle Komponenten einwandfrei funktionieren. „Worst-Case“-Szenario: Nach Go-live wird festgestellt, dass grundlegende Workflowschritte nicht so funktionieren, wie sie sollen. In diesem Fall verlieren Sie schnell Zeit, Daten und Geld.

Bild: Foreman

 

Für die Durchführung der Tests ist eine Systemumgebung erforderlich, die nicht mit der Produktivumgebung in Verbindung steht. Die verschiedenen Umgebungen werden normalerweise von der Unternehmens-IT bereitgestellt. Der Aufwand, verschiedene Umgebungen einzurichten und zu betreiben, ist mehr als gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass hierdurch Zeit und auf lange Sicht auch Kosten gespart werden. Zu Beginn eines Projekts werden Tests auf einer Integrationsumgebung durchgeführt. Dort wird das System auf Herz und Nieren geprüft und wenn alle Funktionalitäten korrekt arbeiten, kann es auf der Produktionsumgebung implementiert werden. In einem späteren Stadium, wenn Systemupdates eine notwendige und regelmäßige Aufgabe darstellen, ist die Einrichtung einer dritten Umgebung stark zu empfehlen – die Testumgebung. Dort können alle neuen Features getestet werden, ohne dass die Integrationsumgebung, die stets sehr nah an der Produktionsumgebung bleiben sollte, beeinträchtigt oder ‘verunreinigt’ wird.

Seien Sie gespannt auf Teil 2 – Die Testdurchführung!

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