Zukunft des Contents auf der Adobe DITA World 2017

Zukunft des Contents auf der Adobe DITA World 2017

Diese Woche findet zum zweiten Mal die Online-Konferenz Adobe DITA World statt. Zwischen dem 10. und 12. Oktober gibt es täglich spannende Vorträge zu Themen wie aktuelle Content-Trends, innovative Content-Strategien, optimales Benutzererlebnis, intelligenter Content und selbstverständlich zum XML-basierten Datenmodell DITA. Wir von blc verfolgen die Konferenz mit großem Interesse – und auch Sie können sich heute noch zuschalten.

Die Zukunft noch in weiter Ferne

Der erste Vortrag auf der Konferenz hat die Messlatte bereits hoch gesetzt: „The Cognitive Era and the Future of Content“ von Scott Abel. Der Gründer und CEO der bekannten Online-Ressource The Content Wrangler, der sich auch als Intelligent Content Evangelist bezeichnet, sprach von einem neuen Zeitalter in der Content-Erstellung: Künstliche Intelligenz („Cognitive Computing“) werde bald in der Lage sein, kritische Vergleiche zu machen, Hypothesen aufzustellen und zielorientierte Entscheidungen zu treffen.

Bereits jetzt können Computer mit den Menschen in natürlicher Sprache interagieren – und das sei erst der Anfang. Künftig sollen Textanalyse, Verarbeitung natürlicher Sprache, Datenkonversion und maschinelle Übersetzung zu komplexen Lösungen kombiniert werden. Computer sollen selbständig Anforderungen, Präferenzen und Gewohnheiten der Kunden analysieren, diese mit dem aktuellen Wissens- und Forschungsstand verknüpfen und anschließend darauf abgestimmte Inhalte erstellen können. Dabei hat Herr Abel jedoch eingeräumt, dass die dafür notwendigen Technologien noch in den Kinderschuhen stecken und die Umsetzung noch eine Weile dauern werde (zwei bis drei Jahrzehnte nach unterschiedlichen Schätzungen). In der Zwischenzeit sei höchste Vorsicht geboten: Das so genannte „AI Washing“ (analog zu Greenwashing) ist bereits weit verbreitet. Das heißt, dass einige Hersteller versuchen, sich mit künstlicher Intelligenz zu schmücken, ohne diese überhaupt in ihren Lösungen zu implementieren.

DITA World 17
Noch jonglieren Content-Profis eigenhändig mit Inhalten, Medien und Channels

 

Juhee Garg von Adobe schlug in Ihrem Vortrag „Technical Content as Part of your Marketing Strategy“ vor, die Distanz zwischen der Technischen Kommunikation und der Marketingkommunikation zu überbrücken. Die zwei Content-Gruppen, die zurzeit meist voneinander losgelöst verwaltet werden, sollen nach einem einheitlichen Content-Modell erstellt und auf einer gemeinsamen Plattform den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Diese Content-Strategie verspricht eine effizientere Nutzung und Wiederverwendung von Inhalten, eine effektivere Markenkommunikation und ein besseres Benutzererlebnis. Wir kennen diesen zukunftsträchtigen Trend bereits und werden ihn weiterhin sehr genau im Auge behalten.

DITA und Content-Verwaltung

Insgesamt wurde natürlich in vielen Vorträgen thematisiert, wie man den XML-basierten DITA-Standard möglichst sinnvoll und gewinnbringend einsetzt. So berichtete Tom Aldous von The Content Era darüber, wie man unstrukturierte Inhalte oder XML-Inhalte, die ohne DITA erstellt wurden, mithilfe von DITAMAPs organisieren kann. Magda Caloian von FCT AG  hat in ihrem sehr praxisorientierten Vortrag „Turn the right keys and content falls into place“ aufgezeigt, wie sich dank einer durchdachten Informationsarchitektur Datenblätter, Graphiken, Fehlermeldungen und andere technische Daten problemlos in ein komplexes Dokument einfügen lassen.

Philipp Bauer von Congree sprach in seinem Vortrag „The triple C of good DITA“ darüber, wie der topic-orientierte Ansatz von DITA mit einbezogen werden kann, um die Sprachqualität zu sichern. Dabei konzentrierte er sich auf die folgenden Schwerpunkte:

  • Kohäsion (nebeneinanderstehende Sätze sollen aneinander sinnvoll anknüpfen)
  • Konsistenz (sprachliche, stilistische und inhaltliche Aspekte sollen beachtet werden)
  • Kohärenz (dem Leser soll ein roter Faden angeboten werden)

Christian Weih von Across führte in seinem Vortrag „Going global with your content“ aus, wie mühsam erstellter Content verlustfrei und hochqualitativ in mehrere Sprachen übertragen werden und somit seine Wirkung auf dem globalen Markt entfalten kann. Seine Lösung: eine durchdachte Lieferkette, saubere Schnittstellen und ein gemeinsames Übersetzungsmanagementsystem für alle Beteiligten von Projektmanager über LSP bis hin zum Freelancer. Außerdem: Egal wie komplex die DITA-Architektur sein mag, soll ein CAT-Tool den Linguisten die eigentliche Auseinandersetzung damit abnehmen und die Inhalte in leicht zu verarbeitender Form darbieten können.

Es geht noch weiter!

Wenn Sie die Themen auch spannend finden, nutzen Sie noch Ihre Chance! Die Konferenz läuft heute weiter und wird zwischen 18 und 1 Uhr (nach zentraleuropäischer Zeit) wertvolle Einblicke und Erkenntnisse bieten. Wenn ein oder mehrere Vorträge für Sie von Interesse sind, können sich hier umsonst registrieren.

Wir freuen uns insbesondere auf den Vortrag „The Holy Trifecta of Content: Combining structure, terminology management, and translation to achieve success“ von Val Swisher (Content rules, Inc.). Darin wird es um Herausforderungen gehen, die mehrsprachige Inhalte nach wie vor aufwerfen. Frau Swishers Ansatz: Strukturierten Content, Terminologieverwaltung und Translation Memory in einem Dreigestirn nutzen, um konsistente, überzeugende und in jeder Sprache zugängliche Inhalte zu produzieren. Das können wir von berns language consulting genauso unterschreiben!

Quelle der Bilder: Adobe.

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