Drum teste, wer sich ewig bindet – Teil 2: Die Testdurchführung

Ein Translation-Workflow-System wird üblicherweise auf verschiedenen Ebenen geprüft, z.B. Installationstests, Performanztests, Smoke Tests, Funktionstests etc.

Trotz der Notwendigkeit und Wichtigkeit von Performanz- und Smoke Tests, in denen die grundsätzliche Funktionalität des Systems geprüft wird, sollte ein wesentlicher Teil der verfügbaren Zeit und Ressourcen für Funktionstests und deren Testdurchführung veranschlagt werden.

Diese werden im Idealfall von Fachleuten, die die entsprechenden Funktionen spezifiziert haben, geplant und durchgeführt. Häufig liegt die Organisation und Überwachung des gesamten Testablaufs bei der IT-Abteilung im Unternehmen.

Die ‘klassische’ Vorgehensweise beim Testen sieht ein Test-Handbuch sowie Testkonzepte, Testszenarien und Testfälle vor. Im Test-Handbuch werden z.B. Ziele und Fehlerklassen definiert (z.B. von fatal error = Systembenutzung nicht möglich bis light error = Systembenutzung mit leichten Einschränkungen möglich). Ein gutes Test-Handbuch ist Gold wert und kann bei entsprechender Standardisierung für alle Software-Tests im Unternehmen herangezogen werden.

Das Testkonzept beschreibt den Testumfang, die Durchführung sowie die Zeit- und Ressourcenplanung in den Test- und Abnahmephasen. Wenn das Testkonzept nicht im Vorfeld mit dem Systemhersteller abgestimmt wurde, wird es später schwierig, Testergebnisse zu diskutieren, die nicht den Kunden-Anforderungen entsprechen. Testszenarien ordnen die einzelnen Testfälle Funktionsgruppen zu und geben Testern einen ‘roten Faden’, anhand dessen die Tests durchgeführt werden.

Testkategorien und Testszenarien

Testfälle beinhalten üblicherweise alle notwendigen Informationen, um die Tests zum Einen sauber durchführen zu können (Kategorie, Voraussetzungen, Test-Schritte und Reihenfolge der Durchführung, erwartetes Systemverhalten, etc.), und zum Anderen die Test-Ergebnisse sauber dokumentieren zu können (tatsächliches Systemverhalten, Status etc.). Die Dokumentation selbst findet entweder in einem Test Management System oder bei kleineren Umfängen auch in Excel oder Word statt. Wenn alle relevanten Personen Zugriff auf das Test Management System haben, kann ein festgestelltes System-Fehlverhalten auch direkt an den Hersteller gemeldet werden. Unabhängig davon, wie und wo dokumentiert wird, empfiehlt es sich, zu jedem Zeitpunkt den Überblick über Testfortschritt und Ergebnisse zu behalten.

Testfallerstellung im Hewlett Packard (HP) Quality Center

Fähige und geschulte Tester sollten zu jedem Zeitpunkt im Projekt in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, je nach Umfang der Testfälle und Dauer der Testphase. Damit mehrere Personen an der Testdurchführung arbeiten können (z.B. um Zeit zu sparen), muss das System auf paralleles Testen ausgelegt sein.

Lesen Sie im nächsten – und letzten – Teil dieser Serie mehr über die verschiedenen Testphasen bis hin zum Go-Live.

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