Kaizen 改善 and the art of process maintenance
‚Kontinuierliche Verbesserung‘ mittels Kaizen ist eine bewährte Methode, um Informationsprozesse nachhaltig erfolgreich zu gestalten – ganz im Sinne des Unternehmens.
IT-Bedingungen und Unternehmensanforderungen entwickeln sich ständig weiter, die Informationsprozesse müssen hierbei Schritt halten.„Nach dem Prozess ist vor dem Prozess“
Eine kontinuierliche Verbesserungsstrategie hilft, Weiterentwicklungen strukturiert durchzuführen und auf die relevanten Bereiche zu fokussieren. Diese Blog-Reihe vermittelt die Methodik des Kaizen und der ‚kontinuierlichen Verbesserung‘ anhand praxisnaher Beispiele und gibt Anregungen für eine erfolgreiche Umsetzung im Informationsmanagementbereich.
Was bedeutet das eigentlich – Kaizen?
Kaizen beschreibt eine japanische Lebens- und Arbeitsfilosofie, die etwas schlampig mit den Worten ‚Veränderung zum Besseren‘ übersetzt werden kann. Dieser sehr filosofische Ansatz wurde in der Wirtschaft aufgegriffen und für die Verbesserung von Arbeitsmethoden und –prozessen umgebaut, zum Teil auch missbraucht. In unseren Breitengraden wird häufiger von kontinuierlichem Verbesserungsprozess (KVP) gesprochen, auch wenn diese Begriffe nicht ganz synonym sind. Zur Entstehung und Entwicklung von Kaizen in der Wirtschaft gibt es lange Abhandlungen (z.B. von Maasaki Imai, Georg Kraus oder Frank Menzel, um nur einige zu nennen).
Kontinuierliche Verbesserung – durch wen?
Ganz konkret sollen Führungskräfte und Mitarbeiter – das gesamte Unternehmen eben – an der Verbesserung der unternehmenseigenen Prozesse und Produkte mitwirken. Das stärkt nicht nur die Gemeinschaft im Arbeitsumfeld sondern führt, wenn es richtig gelebt wird, dazu, dass praxisnah und fachkundig verbessert wird, ganz zum Wohle des Unternehmens.
Also alles prima – oder?
Eigentlich schon, in vielen Unternehmen werden diese guten Ansätze allerdings durch komplizierte KVP-Systeme und Prozesse verwässert. Es dauert viel zu lange, bis ein Verbesserungsvorschlag ‚Reife‘ erreicht, wenn dieser überhaupt bis zur Entscheider-Ebene gelangt. Die selbst eingeführten Systeme sind dann lediglich Lippenbekenntnisse an ein Management-Konzept, das nicht gelebt wird. Wenn KVP etwas bewirken soll, müssen die Vorschläge der Mitarbeiter ernst genommen werden, sofern diese sich ernsthaft mit den Produktionsprozessen und Produkten befassen.
KVP also nur für ‚Große‘?
Ganz im Gegenteil. In großen Unternehmen verlieren die Verbesserungsvorschläge schnell an Momentum, wenn sie in KVP-Systemen darauf warten, wahrgenommen zu werden. Kleine und mittelständische Unternehmen können KVP direkt und sinnvoll einsetzen. Hören Sie auf Ihre Mitarbeiter und sprechen Sie mit Ihren Führungskräften, jeder Verbesserung kann einen Wettbewerbsvorteil bedeuten und sei sie auch noch so klein. Systeme benötigt man dafür eigentlich gar nicht, nur gesunden Menschenverstand. Die Führungskräfte müssen zuhören und zuschauen und Ihren Mitarbeitern Vertrauen schenken, so entsteht ein Arbeitsfeld, in dem die Mitarbeiter sich auch trauen, mit Verbesserungsvorschlägen zu kommen.
Im nächsten Beitrag dieser Reihe schauen wir ganz konkret auf Kaizen im Informationsmanagementbereich.