Fußball-WM 2022: Kommunikation zwischen Spieler und Schiedsrichter

Fußball-WM 2022: Kommunikation zwischen Spieler und Schiedsrichter

Die Fußball-WM in Katar ist in vollem Gange und da stellt sich doch die Frage, wie wird das Gastgeberland eigentlich ausgesprochen und wie kommunizieren eigentlich die Spieler mit den Schiedsrichtern, wenn sie sich so herrlich aufregen?

Die Fußball-WM 2022 – ein Wettbewerb, verschiedene Meinungen: Viele sehen die diesjährige WM sehr kritisch und andere lassen sich vom Fußballfieber anstecken und verfolgen Spiele, Statistiken oder Spielbesprechungen. Egal, wie man die Fußball-WM sieht, stellen sich doch einigen Fragen, die wir Ihnen näher bringen möchten.

Wie spricht man es nun aus?

„Katar (arabisch قطر QatarDMG Qaṭar, im lokalen Dialekt Qiṭar, amtlich Staat Katar) ist ein Emirat in Vorderasien und liegt an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf.“ (Quelle: Wikipedia

Soweit so gut, aber, wie sieht es nun mit der Aussprache aus? Das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) sagt, dass diese drei Aussprachen zulässig sind: [kaˈtaːɐ̯], [ˈkataʁ], [ˈkaːtaʁ]. Auch der Duden gibt hierbei keine eindeutige Antwort, denn es werden zwei Aussprachweisen genannt. Einzig bei der Schreibweise gibt der Duden die Schreibweise mit K vor. Kurz gesagt, ob Sie nun die „deutsche“ Aussprache kah-tar oder die nun sehr häufig verwendete Form „Katter“ verwenden, ist fast egal. 

Und wie wird kommuniziert?

Am besten gefallen mir bei den Fußballspielen die Szenen, in denen sich die Spieler mit den Schiedsrichtern streiten. Das sieht immer so lebendig und feurig aus! Als ob sie sich sofort verstehen. Dabei sprechen sie meistens keine gemeinsame Muttersprache. Aber welche Sprache verwenden sie dann? Es kann ja wohl kaum jeder Schiedsrichter die Sprache jedes Teams sprechen. Oder doch?

Übrigens wird heute Abend zum ersten Mal eine SchiedrichterIN ein Spiel der Fußball-WM der Männer pfeifen. Die Französin Stéphanie Frappart pfeift das entscheidende Gruppenspiel Deutschland:Costa Rica. Daher dürfen wir nun auch endlich im Zusammenhang mit der WM der Männer das Wort Schiedsrichter gendern.

Eine FIFA-Sprache

Natürlich nicht. Es erleichtert zwar die Kommunikation, wenn der:die Schiedsrichter:in die Sprache der Spieler spricht. Ist dies aber nicht der Fall, gilt Englisch als einheitliche FIFA-Sprache. Aber auf die Worte kommt es auf dem Platz eigentlich gar nicht an. Der berühmte Fußballschiedsrichter Urs Meier sagt in einem Fokus-Artikel dazu:

Wenn es hart auf hart kommt, kannst du aber auch in deiner Muttersprache drauflos quatschen. Die Spieler verstehen genau, was du von ihnen willst. Beim Mauerstellen zum Beispiel. Da verstehen die Stars auch Schwyzerdütsch: „So, ab uf nün Meter z‘rugg!“ Was hätte ich auch anderes von ihnen einfordern können, als dass sie beim Freistoß den Abstand einhalten? (Urs Meier)

Ein Pfiff aus der Schiedsrichterpfeife

Die verbale Kommunikation ist jedoch auf dem Platz am unwichtigsten. „Die Sprache des Schiedsrichters ist der Pfiff“, besagt eine alte Fußballweisheit. Die Pfeife muss optimal und variabel eingesetzt werden. Bei einem geringfügigen Foulspiel reicht ein kurzer Pfiff. Bei einem schweren Foul hingegen müssen die Spieler schon an der Lautstärke der Schiedsrichterpfeife erkennen, dass nun eine Strafe folgen wird.

Bei einem heftigen Foulspiel, da musst du kurzzeitig explodieren. Lauter Pfiff, volle Körperspannung. Dann weiß der Spieler sofort Bescheid: „Ui, gleich gibt’s Gelb. Jetzt muss ich aufpassen.“ (Urs Meier)


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Man kann nicht nicht kommunzieren

Ein anderes wirkungsvolles Kommunikationsmittel der Schiedsrichter:innen ist die Körpersprache. „Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare“, sagt der Dichter Christian Morgenstern. Wenn es einmal heftiger zugeht, muss der:die Schiedsrichter:in über seine Körperhaltung vermitteln, dass er der Chef bzw. sie die Chefin auf dem Platz ist. Gleichzeitig kann jede kleine Körperregung zu Aggressionen führen, wenn sie falsch eingesetzt wird. Eine Abwehrhaltung kann so schnell arrogant wirken, fehlender Augenkontakt herablassend und zu wenig körperliche Distanz zum Spieler kann die Situation noch mehr aufheizen.

Ein harter Job!

Gleichzeitig reizen die Spieler natürlich ihre Grenzen bei den Schiedsrichter:innen aus. Gerade die Mannschaftskapitäne wie einst Michael Ballack müssen so oft durch den:die Schiedsrichterin in ihre Schranken gewiesen werden. Dabei muss er natürlich absolute Objektivität wahren, sachlich und klar reagieren und auch in Stresssituationen zeigen, dass er verbotenes Spiel und Unsportlichkeiten nicht dulden wird. Kein einfacher Job!

Das Video als Fallback-Lösung

Wenn es doch einmal brenzlig wird und keine Einigung in Sicht ist, bleibt ja zum Glück noch der Videobeweis, der seit 2018 bei der Fußball-Weltmeisterschaft zum Einsatz kommt.

Fußball-WM

Wenn Sie einmal Hilfe mit gewaltfreier Kommunikation brauchen, wenden Sie sich gern an uns! Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022.

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