In vielen Projekten stellen wir fest, dass die Nachfrage nach Ontologien im Umfeld der Terminologie immer größer wird. Aber warum eigentlich? Was sind Ontologien? Wie lassen sich Terminologie und Ontologie miteinander kombinieren? Braucht man Ontologien – und wenn ja: eine oder mehrere? Diesen Fragen haben wir uns in unseren Artikel „Der Einsatz von Begriffssystemen im Terminologiemanagement in der aktuellen Juni-Ausgabe der „edition – Die Fachzeitschrift für Terminologie“ gewidmet.
Woher kommt der Begriff der Ontologie?
Der Begriff Ontologie stammt ursprünglich aus der Philosophie und bedeutet „Lehre vom Seienden“. Gegenstand der Ontologie ist die Strukturierung der Wirklichkeit.
Mit diesem Grundgedanken wurde der Begriff der Ontologie in der Informatik aufgegriffen: Hier werden Ontologien definiert als „meist sprachlich gefasste und formal geordnete Darstellungen einer Menge von Begrifflichkeiten und der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen in einem bestimmten Gegenstandsbereich.“ Die so strukturierten Informationen können beispielsweise als Basis für semantische Suchanfragen in wissensbasierten Anwendungen verwendet werden.
Interessant: In der Philosophie spricht man von einer Ontologie, da die ganze Welt systematisch erfasst werden soll – In der Informatik spricht man von mehreren Ontologien, da hier der Einsatz von Ontologien immer zweckgebunden ist. Ein kleines Beispiel: Auf einer Touristikwebsite soll eine ontologische Anwendung zum Auffinden von Restaurants gefunden werden. Relevant hierfür ist beispielsweise eine Einteilung der Gerichte in vegan und nicht vegan. Nicht relevant ist die Ausweitung der Ontologie auf die Motive für vegane Ernährung. Dafür kann bei Bedarf eine eigene Ontologie erstellt werden.
Was haben Ontologien mit Terminologie zu tun?
Durch Ontologien können Terminologiedatenbanken von der Wissensrepräsentation für den Menschen zur Wissensrepräsentation für die Maschine ausgeweitet werden. So können die in der Terminologiedatenbank gesammelten Benennungen und Informationen beispielsweise für die Suche im Onlineshop des Unternehmens weiterverwendet werden. Wichtiger Bestandteil von Ontologien ist dabei eine Verknüpfung der Begriffe über Typen, Objekte und Relationen. Durch die verknüpften Informationen eröffnen sich neue Perspektiven im Bereich des optimierten Wissensmanagements.
Wollen Sie mehr erfahren?
In unseren Artikel „Der Einsatz von Begriffssystemen im Terminologiemanagement“ in der „edition – Die Fachzeitschrift für Terminologie“ finden Sie weitere Informationen zur Verknüpfung von Begriffssystemen und Ontologien. Außerdem werden in einem kleinen Systemvergleich drei Systeme mit ontologischen Ansätzen vorgestellt.