Bei blc beschäftigen wir uns tagtäglich mit neuen Technologien und machen Kunden fit für den Einsatz von neuen Tools. Es sei denn, man ist im Urlaub…
Anfang August war ich das erste mal in Russland, genauer gesagt im Kaliningrader Gebiet, ehemals Königsberg. Hintergrund war der Sommerurlaub mit meiner Reisebegleitung, eine Reise durch das Baltikum – von Polen durch Kaliningrad, nach Litauen und weiter nach Lettland. Von da aus nach Tallinn in Estland und mit der Fähre rüber nach Stockholm. Durch Schweden ging es wieder zurück gen Heimat.
Warum Kaliningrad?
Zum einen waren wir auf den Spuren einer Familiengeschichte und wollten Orte besuchen, die in Zuge dessen eine Rolle spielten. Und zum anderen ist es kürzer durch Kaliningrad nach Litauen zu fahren, als drumherum.
Warum dieser Blog?
Wir konnten kein Russisch, die Russen, die wir trafen, konnten meistens kein Englisch. Und da Russland nicht zur Europäischen Union gehört, konnten wir auch unsere deutschen SIM-Karten nicht verwenden, um im Internet nach Übersetzungen zu suchen. Wie also verständigen?
Es ging irgendwie. Mit Wortfetzen, mit Menschen, die dolmetschten, oder mit Händen, Füßen und Mimik. Die Reise wurde dadurch spannender, aber es schränkt auch stark ein. Wie die Kommunikation aber dennoch gelingen kann, möchte ich hier kurz berichten.
Google Interpreter in Aktion
In Pillau wollten wir auf die Frische Nehrung übersetzen, wurden dann aber auf die Tatsache hingewiesen, dass wir das nicht einfach so dürften. Und wie wir da so mit dem Auto in der Schlange zur Fähre standen, kam eine junge russische Soldatin auf uns zu, stellte ihren Coffee-to-go am Kiosk nebenan ab und zückte ihr Smartphone. Und dann erlebten wir die Praktikabilität des Google Interpreters in Aktion, live und in Farbe.
Die Soldatin öffnete die Google Translate App, sprach auf Russisch in ihr Smartphone, das uns schließlich auf Englisch mit blecherner Stimme erklärte, dass wir uns gerade zwar in Pillau, allerdings auch in militärischem Sperrgebiet befänden und gar nicht dort sein dürften. Und schon mal gar nicht auf der Nehrung. Sie erklärte uns mithilfe der App auch, wie wir vorgehen müssten, wenn wir die Gegend in Zukunft erneut besuchen wollten. In dieser Situation war die App eine riesige Hilfe und hatte einen echten Mehrwert!
Speech-to-Speech-Technologien – noch in den Kinderschuhen?
Der Google Interpreter funktioniert gut, zumindest wenn man ihm die Zeit gibt, die er braucht, um unsere gesprochene Sprache in Schrift umzuwandeln (Speech-to-Text). Störfaktoren, wie Hintergrundgeräusche, undeutliche oder zu schnelle Aussprache, können die Spracherkennung für das Gerät erschweren. Dieses Video zeigt einen Test zwischen Rezeptionist und Hotelgast:
Es gibt einige kreative und sinnvolle Ansätze, doch manchmal sind die Technologien (noch) nicht ganz ausgereift. Auch ein Chatbot liefert nicht immer die gesuchte Antwort, was den Umgang mit digitalen Assistenten durchaus auch anstrengend machen kann.
Eine weitere Idee ist beispielsweise ein Bot (wie etwa der von Voicea), der während einer Telefon-, bzw. Video-Konferenz mithört und -schreibt, sodass man selber während der Konferenz keine Notizen mehr machen muss. So zumindest die Idee. In unserem Testlauf hat der Bot jedoch Schwierigkeiten gehabt, die Gesprächspartner auseinanderzuhalten und hat Aussagen den falschen Personen zugeordnet.
Für den Urlaub reicht’s!
Bei der maschinellen Übersetzung von Texten kommt es bei den Qualitätsansprüchen meist auf die Domäne, bzw. den Zweck an. Wenn die Hotelbeschreibung nicht einwandfrei ist, ist das nicht so dramatisch. Wenn die Mengenangabe eines Medikaments nach der Übersetzung in der falschen Einheit angegeben ist, kann das schwerwiegende Folgen haben. Für alltägliche Situationen im Urlaub sind Übersetzungsapps aber eine echte Hilfe!
Was passiert da im Hintergrund?
Die Software erkennt unsere gesprochene Sprache, wandelt sie in Text um (Speech-to-Text), übersetzt den Text maschinell und gibt den übersetzen Text schließlich in der gesprochenen Zielsprache aus (Text-to-Speech), wie dieses Schaubild zeigt:
Haben Sie Erfahrung im Umgang mit digitalen Assistenten? Was meinen Sie, in welchen Bereichen machen sie besonders viel Sinn? Es tut sich einiges. Die Technologien werden immer besser und es gibt auch Möglichkeiten, die Maschinen für seine Zwecke zu trainieren! Wenn Sie mehr über Speech2Speech Technologien oder Chatbots wissen möchten, oder ob maschinelle Übersetzung Ihrem Unternehmen Sinn macht – sprechen Sie uns an!