Wir haben es schon häufig in Kundenprojekten gehört und werden nicht müde, es immer wieder zu betonen: Terminologie allein genügt nicht! Es muss auch eine SQS-Terminologie-Prüfung der Autorentexte geben, damit die Terminologie überhaupt verwendet wird. Und genauso genügt es nicht, eine Sprachqualitätssicherung (SQS) ohne saubere Terminologie einzuführen.
SQS ohne Terminologie?
Klar kann man ein SQS-Tool wie Acrolinx, Congree oder [i]-Match einführen, ohne Terminologie einzubinden. Dann hat man immerhin eine sprachlich-grammatikalische Prüfung. Auch Stilregeln kann man ohne Terminologie implementieren. Aber wenn das Kernproblem ist, dass die Firmensprache nicht einheitlich ist und in allen Texten unterschiedliche Produktnamen zum Einsatz kommen, hilft ein fehlerfreier Text auch nicht.
Genauso wenig wird es funktionieren, ein SQS-Tool einzuführen und dann ganz schnell mal eben eine firmenweit geltende Terminologie aufzusetzen. Denn Terminologie braucht Zeit. Und Struktur. Häufig kursieren schon einzelne Excellisten in Unternehmen, aber die zentrale Aufgabe des Terminologie-Managements liegt darin, die Bereichsterminologien zu vereinen. Dafür empfiehlt es sich, Abstimmungsprozesse aufzusetzen, in denen Abteilungsvertreter über neue Begriffe und Vorzugsbenennungen abstimmen. Ergänzt werden die Terminologieprozesse durch gezielte Termextraktion zur stetigen Erweiterung der Bestandsterminologie. Die abgestimmte Terminologie steht dann unternehmensweit, im Idealfall webbasiert, zur Verfügung.
Wenn Sie also gern ein SQS-Tool hätten, aber Ihre Terminologie noch nicht steht, planen Sie unbedingt Zeit und Kapazitäten ein, erst Ihre Terminologie auf Vordermann zu bringen.
Terminologie ohne SQS?
Sie haben bereits eine ordentliche Terminologie-Datenbank und fühlen sich großartig? Bravo! Dann haben Sie den ersten Schritt getan. Aber eine Terminologie ohne SQS-Tool hilft erst einmal nur Ihren Übersetzern (vorausgesetzt, Ihre Terminologie-DB ist an Ihr Übersetzungstool angebunden und wird den Übersetzern zur Verfügung gestellt). Ihre Autoren müssen trotzdem noch manuell nach den richtigen Worten suchen. Dass sie jetzt ein Wörterbuch zum Nachschlagen haben, ist zwar besser als gar nichts – von daher dürfen Sie sich auch großartig fühlen! 🙂 Aber sind Sie sicher, dass Ihre Autoren auch tatsächlich nach dem richtigen Wort suchen? Oder gehen sie viel eher den einfacheren und schnelleren Weg und entscheiden sich für das Wort, das ihnen gerade richtig vorkommt?
Mit einem SQS-Tool werden Ihre Autoren beim Schreiben so unterstützt, dass sie gar nicht nach dem richtigen Wort suchen müssen. Das Tool sagt ihnen nämlich, wann sie die richtige oder eine falsche Benennung verwenden. Dafür muss Ihre Terminologie aber natürlich sauber gepflegt, vollständig und gut strukturiert sein.
Plus: Ihre Autoren werden mithilfe eines SQS-Tools viel enger in die Terminologie-Prozesse eingebunden. Sie können nämlich neue Terminologie vorschlagen oder Änderungsvorschläge zu bestehenden Begriffen einreichen. Das erhöht zum Einen die Akzeptanz von Terminologie im Unternehmen und Sie können zum Anderen vom Fachwissen Ihrer Autoren direkt profitieren.
Kurz und knapp
Terminologie und SQS bedingen einander. Das eine sollte nicht ohne das andere eingeführt werden. Sicher schreckt die Investition und die Ehrfurcht vor zwei „Baustellen“ erst einmal ab, doch der Invest lohnt sich. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Terminologie bereit für ein SQS-Tool ist oder welches SQS-Tool am besten zu Ihren Prozessen passt, kontaktieren Sie uns gern. Wir schauen uns mit Ihnen gemeinsam an, was Sie haben, was Sie brauchen und wie Sie es bekommen!