Wir feiern Karneval.

Warum feiern wir Karneval?

Helau again! Es ist soweit, wir dürfen wieder Karneval feiern!

Und zur großen Feier sind wir (fast) alle heute an Altweiberfastnacht ins Büro gekommen. Endlich dürfen wir wieder gemeinsam feiern, uns verkleiden und auf Karneval anstoßen.

Das Start-Datum des Straßenkarnevals ist jedes Jahr anders, immer gleich bleibt der Beginn der 5. Jahreszeit: Jedes Jahr am 11.11. pünktlich um 11 Uhr 11. Warum ist das so? Woher kommt der Karneval, warum feiern wir das überhaupt? Wie heißt es richtig? Und welche Terminologie gibt es so? Das lesen Sie hier.

Die Wiege des Karnevals

Liegt laut Wikipedia in Mesopotamien, wo bereits vor 5.000 Jahren Karneval gefeiert wurde und zwar in Form eines sieben tägigen Festes nach Neujahr. Hier galt vor allem das Gleichheitsprinzip – alle waren in dieser Zeit einander gleich gestellt, Herren wie Diener, Frauen wie Männer. Außerdem durfte niemand bestraft werden und es wurde Essen und Trinken in Hülle und Fülle bereitgestellt. Dies sind bis heute Grundprinzipien des Karnevals. Auch die Ägypter und andere Hochvölker feierten Frühlingsfeste in ähnlicher Form.

Karneval hierzulande

Bei uns in Europa hat sich der Karneval erst ab dem Mittelalter mit dem kirchlichen Ritual der Fastenzeit etabliert. Erste Erwähnung des Karnevals – auch Fastnacht genannt – findet man in der Speyerer Chronik von 1612, dort ist zu lesen: „Im Jahr 1296 hat man Unwesen der Fastnacht etwas zeitig angefangen (…)“ 1341 wird das Wort Fastelovend (aus dem Kölschen: Fastnacht) im so genannten Eidbuch der Stadt Köln zum ersten Mal erwähnt. Was aber war der Grund für die Einführung des Karnevals? Vor Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und bis Ostern andauert, sollte nochmal ausgelassen gefeiert werden. Das ist auch der Grund, warum der Beginn des Straßenkarnevals fast jedes Jahr an einem anderen Datum ist: Er hängt vom Beginn der Osterzeit ab.

Aus dem gleichen Grund wurde ursprünglich am 11.11. (am Martinstag) ein zweiter, sogenannter ‚kleiner‘ Karneval gefeiert, nämlich der vor der vierzigtägigen Fastenzeit vor Weihnachten. Von hier stammt die Tradition, dass am 11.11. in vielen Gegenden der Sitzungskarneval beginnt, der den ‚janz jecken‘ Vereinskarnevalisten vorbehalten ist. In anderen deutschsprachigen Regionen ist der Dreikönigstag, also der 6.1., Start der Karnevalszeit.

Die richtige Terminologie: Karneval, Fasching, Fasnacht oder Fastelovend?

In Deutschland haben wir drei große Karnevalshochburgen: Düsseldorf, Köln, Mainz. Aber natürlich wird in vielen Teilen des Südens auch Karneval gefeiert, aber auf eine andere Art. Doch wie geht es im westlichen Karneval zu?

In Kölle (Dialekt für Köln) feiern die Jecken Karneval, rufen Alaaf und an Rosenmontag regnet es Kamelle. Die meenzer (Dialekt für Mainzer) Narren und Närrinnen feiern Fastnacht oder Fassnacht mit einen dreifach donnernden Helau und dort lautet der Wetterbericht an Fastnacht häufig „Wolkig mit Aussicht auf Handkäs‘!“ Hier in Düsseldorf sind wir auch jeck unterwegs und jubeln dieses Jahr mit einem besonders lauten Helau auf den Karnevalsumzügen.

Doch woher kommen eigentlich die Begriffe?

Woher kommt das Wort ‚Karneval‘? Die geläufigste Vermutung ist, dass es sich um eine Ableitung vom mittellateinischen carne levare (Fleisch wegnehmen) oder carnelevale als Bezeichnung für die Fastenzeit (Fleischwegzeit) handelt, sehr gut möglich ist auch eine Übersetzung von carne vale im Sinne von Fleisch, lebe wohl! Und warum dann Fastnacht?

Wir wissen es geht in der 5. Jahreszeit darum, vor der Fastenzeit nochmal ordentlich zu feiern, daher hat sich in der rheinhessischen Region das Wort Fastnacht aus dem mittelhochdeutchen vas(t)(en)nacht abgeleitet. Das bedeutete damals so viel wie „die Nacht vor dem Fasten“. Übrigens kommt Fasching von vastschang (Ausschank des Fastentrunks). Man kann also festhalten, dass diese schillernde und bunte 5. Jahreszeit – egal, wie man sie nennt – ursprünglich immer mit der darauffolgenden Fastenzeit zu tun hat.

Wir schreien Helau, denn es ist Karneval.
Helau, Alaaf? Egal - Quelle: blc

Helau oder Alaaf?

Obwohl der Karnevalsgruß Alaaf Deutschland weit bekannt ist – unter anderem aufgrund der notorischen Fernsehübertragungen zahlreicher rheinländischer Sitzungen und Züge – wird er nur im Rheinland ausgerufen. Alaaf lässt sich auf den Trinkspruch aus dem 15. Jahrhundert zurückführen: „Al Aff“ (Bedeutung: Nichts geht über). Seit dem 19. Jahrhundert etablierte sich der Ausruf: „Kölle alaaf!“, was so viel, wie „nichts geht über Köln“ bedeutet. In Düsseldorf hingegen, als rheinländische Ausnahme, ruft man Helau und im restlichen Deutschland fast durchgängig ebenso. Woher dieser närrische Ruf kommt lässt sich nicht genau sagen. Weitere Karnevalsgrüße haben sich an zahlreichen Ortschaften entwickelt, wie z.B. Narri-Narro im süddeutschen Raum.

Fazit: Wir können feststellen, dass es viele Begriffe gibt, die alle richtig und zulässig sind. Ein einziges „richtig“ gibt’s hier also nicht: Der Karneval ist so vielfältig wie unsere Bundesländer und lebt nicht nur vom Dialekt sondern auch von den Besonderheiten der Bewohner. Deshalb gibt es so viele Namen für den Karneval wie es Karnevalshochburgen gibt.

Terminologisch betrachtet gibt es keine abgelehnten Begriffe, nur bevorzugte je nachdem in welcher Region man sich befindet. Nun noch ein kurzer Überblick über:

… die wichtigsten Tage

Der 11.11., Karnevalsdonnerstag (Weiberfastnacht, wo das Weib die Macht hat) und Rosenmontag sind die wichtigsten Tage im Karneval, zumindest bei uns im Rheinland :-). Der Tag des großen Karnevalsumzugs, der mancherorts auch dienstags stattfinden kann, ist der Höhepunkt des Karnevalsgeschehens und ein mediales Ereignis. Aber der wirkliche Karneval findet auf der Straße und in den Kneipen statt. Der Aschermittwoch ist wichtig, weil der Spaß da vorbei ist. Katholische Karnevalisten erhalten das Aschekreuz in der Kirche und die Fastenzeit beginnt. In Köln wird traditionell am Dienstag um Mitternacht eine Strohpuppe, Nubbel genannt, verbrannt, sinnbildlich für alle Sünden des Karnevals oder darüber hinaus. In Düsseldorf und niederrheinischen Städten wird zum gleichen Zwecke der Hoppeditz (eine Narrenfigur) zu Grabe getragen. Deswegen begeht man in diesen Gegenden zu Beginn der Karnevalszeit das Hoppeditz Erwachen.

Es gibt unzählige Mythen und Geschichten um den Karneval, nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern in Europa und in der ganzen Welt. So viele, dass man sie nicht in einem Blog erfassen kann.

Wichtig ist, dass Sie durch unseren Blog nun wissen, wo Sie was rufen sollten.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Terminologie in Ihrem Unternehmen aussehen kann und, wie man richtig damit umgeht, sind Sie bei uns genau richtig, denn wir kennen uns nicht nur mit närrischer Terminologie gut aus, sondern können Sie bei Ihrem Terminologieproblem beraten.

Kontaktieren Sie uns gerne zum Thema Terminologiemanagement in Ihrem Unternehmen!

Zum Schluss noch ein kleines „Schmankerl“ und wer sich musikalisch schon mal einstimmen möchte, kann gerne unsere für heute erstellte Büro-Playlist anhöre und mitschunggele 😉

Terminologiezwerge greifen die böse Königin an.
Die Rache der Märchenzwerge
Die sieben Zwerge.
Wir haben einen siebten Zwerg gefunden. Hurra und Helau!

Das blc-team wünscht allen Jecken und Jeckinnen eine ausgelassene Karnevalszeit! Und nicht vergessen: Am Aschermittwoch ist alles vorbei!

Hier kommt unsere bunte karnevalistische Playlist:

Bildquelle: Alle Bilder stammen von blc
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